Systematische Theologie
Die Systematische Theologie fragt nach dem inneren logischen Zusammenhang des Glaubens.
Die Systematische Theologie fragt nach dem inneren logischen Zusammenhang des Glaubens. Der christliche Glaube kann nicht durch die Vernunft bewiesen, aber vernünftig durchdacht und geklärt werden. Eine solche Klärung ist zunächst notwendig, weil das Reden von Gott stets gefährdet ist und der selbstkritischen Überprüfung bedarf. Die Überprüfung ist möglich, weil der Glaube von Grundeinsichten ausgeht, die präzise formuliert werden können und an denen sich andere Formulierungen messen lassen. Die Klärung des Glaubens ist sodann für die Kommunikation „nach außen“ unverzichtbar: Wo der Glaube abgelehnt wird, sollte eine solche Ablehnung nicht auf oberflächlichen Ressentiments beruhen.
Die Systematische Theologie kann den Glauben nicht beweisen, sie kann aber zeigen, wie der Horizont der Vernunft durch den Glauben erweitert wird. Dabei kommt es zu Entdeckungen, die in wissenschaftliche Problemstellungen eingreifen, beispielsweise zum Verständnis der menschlichen Person. Solche Entdeckungen mögen kontrovers sein, sie eröffnen aber einen Spielraum für rationale Argumentation. Die Klärung des Glaubens und seiner Logik ist schließlich für das Reden von Gott „nach innen“ unverzichtbar, weil der Glaube sprachlich formuliert und daher auch verstanden werden will.
Der Glaube umgreift die Vernunft, darf aber nicht unvernünftig werden. In der Gegenrichtung ist eine gänzlich glaubenslose Vernunft unmenschlich. Die Systematische Theologie verzweigt sich in die „Dogmatik“ und die „Ethik“. Dabei darf das Wort „Dogmatik“ nicht verstanden werden im Sinne eines starren Lehrgebäudes. Aus der Entfaltung des Glaubens in der Dogmatik ergeben sich Grundlinien für die Gestaltung des Lebens aus dem Glauben. Die Bezeichnung „Ethik“ darf auch hier nicht verstanden werden im Sinne einer Ansammlung von Geboten und Verboten.