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Fakultät Humanwissenschaften und Theologie
Professur für

Altes Testament

Das Alte Testament (Hebr.  "Tanach") ist eine in knapp 1.000 Jahren entstandene, kanonisierte Sammlung von heiligen Schriften, die sowohl für das Judentum als auch zusammen mit dem Neuen Testament für das Christentum grundlegend ist.

Das Verstehen der alttestamentlichen Abschnitte, Teilsammlungen und Bücher, ausgehend von ihrem ursprünglichen Selbstverständnis, ist das Ziel der alttestamentlichen Wissenschaft. Bereits Übersetzung und Aufbauanalyse sind theologisch besonders relevant: Der Inhalt ist nur über die Form zugänglich.

Auschnitt des Tanach © Pixabay
Exegese

Die Exegese (die wissenschaftliche Auslegung) der Abschnitte bedarf der Kenntnis biblischer Sprachen (Hebräisch, Aramäisch und Griechisch). In unseren Lehrveranstaltungen versuchen wir, den hebräischen und griechischen Abschnitten durch Vergleiche einer wörtlichen Bibelausgabe mit der „Septuaginta deutsch“ nahe zu kommen. Die Alttestamentliche Wissenschaft arbeitet historisch und stellt ihre Ergebnisse reflektiert dar (Text-, Literar-, Überlieferungs-, Form-, Traditions- und Redaktionskritik (im Sinne von „Unterscheidungen“).

Sie bezieht interdisziplinär v.a. die vorderasiatische Archäologie, die Altorientalistik (samt Ägyptologie und Iranistik), die Judaistik und die klassische Altertumswissenschaft ein.

Wirkungsgeschichte und Rezeptionsgeschichte

Darüber hinaus geht die alttestamentliche Wissenschaft der Wirkungsgeschichte der einzelnen Abschnitte nach. Sie setzt bereits innerhalb der alttestamentlichen Literargeschichte ein. Sie fragt daher nach einer Theologie des Alten Testaments in dessen Vielfalt – und Einheit. Die frühe Rezeptionsgeschichte des Alten Testaments ermöglicht entscheidende Einsichten in die theologische Eigenart der Schriften des Neuen Testaments: Wo liegt Kontinuität vor, wo drängt sich Neues auf? Ausgehend aus dieser – der biblischen Vergangenheit zugewandten – hermeneutischen Untersuchung findet die alttestamentliche Wissenschaft Lösungsansätze für die Probleme der Gegenwart und der Zukunft.